Am 21. April 1991 spielte Sri Chinmoy auf 27 verschiedenen Klavieren in der Public School 86 in Stadtteil Jamaica in New York. Der zweite Teil dieser Aufnahme ist vom 16. Februar 1994. Diese Konzerte waren dem legendären amerikanischen Komponisten und Dirigenten Leonard Bernstein gewidmet.
Die Mitleids-Sonne Leonard Bernstein spielt durch Sri Chinmoys Flammen
Last modified April 8, 2021
Sri Chinmoy beschrieb das Konzert im Nachhinein als „eine unvergessliche Erfahrung des Menschlichen in mir für das Göttliche in mir, eine unvergängliche Verwirklichung des Göttlichen in mir für das Menschliche in mir“.
Auszug aus dem Interview zwischen Sri Chinmoy und Leonard Bernstein
Sri Chinmoy: Darf ich mit Ihnen ein paar Minuten beten und meditieren?
Leonard Bernstein: Das ist wunderbar; es ist genau das, was ich möchte.
Sri Chinmoy: Ein winziger Tropfen eines Musikers ist zum Ozean der Musikwelt gekommen. Bitte fühlen sie, dass der Tropfen sehnlichst darauf wartet, in den Ozean selbst einzutreten und mit ihm zu verschmelzen. Sie sind der himalajahohe Musiker und der höchste Liebhaber der Musik. Ich habe so viel über sie gelesen. Ich habe so viel über sie gehört. Mehr als das, da ich ein Suchender bin, kann ich auch ihr Herz fühlen. Im Allmächtigen sind wir alle eins; wir segeln im selben Boot. Deshalb kann ich mich leicht mit ihrem Herzen und ihrer Seele identifizieren. Sie sind für mich kein Unbekannter; sie sind mehr als bekannt.
Leonard Bernstein: Wie soll ich Sie ansprechen?
Sri Chinmoy: Auf jede Weise, die Sie wünschen. Sie sind der Meister-Musiker; ich bin der Anfänger.
Leonard Bernstein: Ich bin so bewegt.
Sri Chinmoy: In der Eigenschaft von zwei Suchern dienen wir dem Supreme [Gott]; wir segeln im selben Boot. Ich darf es nicht wagen, zu ihnen ein Wort über Musik zu sagen, die die universelle Sprache ist. Jetzt beten und meditieren wir. Durch unser Gebet und unsere Meditation erfreuen wir unseren geliebten Supreme. Sie sind der Ozean der Musik, und in ihrer Musikwelt wächst die Welt des Strebsamkeit und der Widmung ständig. (Sri Chinmoy und Leonard Bernstein meditieren zusammen.)
(Sri Chinmoys Kommentar: Er war so tief bewegt; er konnte ein paar Minuten lang nicht sprechen. Danach hat er meine Hände ergriffen.)
Leonard Bernstein: Das habe ich schon so lange nicht mehr gemacht. Ich wurde vor etwa vier Jahren in transzendentaler Meditation unterrichtet. Ich habe es sieben Wochen lang so streng wie möglich gemacht. Aber ich konnte es nicht fortsetzen, also habe ich es aufgegeben. Ab und zu kam ich dann wieder darauf zurück. Mein Mantra war immer bei mir. Aber ich habe es schon sehr lange nicht mehr gemacht, und Sie haben es wieder zurückgebracht.
Sri Chinmoy: Wir sind eins. Wir segeln im selben Boot. Unser geliebter Höchster Vater manifestiert sich in und durch uns. Sie haben der ganzen Welt etwas Einzigartiges angeboten, und die äußere Welt weiß, wer sie sind, weil ihr einzigartiger Beitrag so großartig ist. Die innere Welt, die der Schrei ihres Herzens und ihr unbedingter Glaube an ihren geliebten Supreme ist, bietet Ihnen ein ständiges Einssein mit dem Willen des Supreme. Dafür kennt sie die äußere Welt noch nicht. Aber der goldene Tag wird anbrechen, wenn die Höchste Botschaft, die sie in der inneren Welt verkörpern, zum Vorschein kommen wird. Zu dieser Zeit wird die Welt dsie als den höchsten Sucher sehen, der auch der höchste Komponist und Dirigent ist. Der Aspekt des Liebenden Gottes, den sie in grenzenlosem Maße verkörpern, muss noch zum Vorschein kommen. In ihren Schriften und in ihren Kompositionen erhält die Welt ein Jota von dem, was sie innerlich wirklich sind. Aber ich weiß, wie sehr die Botschaft der inneren Welt, die sie verkörpern, zum Vorschein kommen wird. Zusammen mit ihrer Musik wird sie die Welt der Strebsamkeit und der Widmung überfluten.
Leonard Bernstein: Ich weiß nicht, wie viele Jahre ich noch Zeit habe, das zu tun. Das beunruhigt mich, denn ich habe noch eine Menge zu tun. Sie haben Recht. Ich habe erst angefangen, aber ich bin schon sechzig Jahre alt.
Sri Chinmoy: Im Herzen unseres geliebten Supreme sind sechzig Jahre nichts. Es ist eine flüchtige Sekunde. Wiederum in einer flüchtigen Sekunde können sie ihr ganzes Wesen mit unendlichem Frieden, Licht und Glückseligkeit überfluten. Das Versprechen, das ihre Seele dem Supreme gegeben hat, werden sie sicher erfüllen. Ihre Seele wird erst dann zufrieden sein, wenn Sie der ganzen Welt alles angeboten haben, was Sie anbieten sollen und alles, was Sie sind.
Leonard Bernstein: Das ist es, was ich versuche zu tun. Aber es ist so wenig Zeit. Vielleicht liebe ich die Menschen zu sehr. Ich habe so viele Freunde und Menschen, die ich liebe.
Aus dem Buch: Sri Chinmoy, Four Summit-Height-Melodies, Agni Press, 1995
Text des Leonard Bernstein gewidmeten und am 14. März 1979 komponierten Liedes
Leonard Bernstein, Leonard!
Eternity’s singing bird!
Beauty-truth, truth-beauty,
Nectar-oneness your divinity —
Perfection-cry, perfection-soul,
Perfection-smile, perfecton-goal.
Composer-prince, conductor-king,
World-server-emperor in the cosmos ring.
Übersetzung
Leonard Bernstein, Leonard!
Der singende Vogel der Ewigkeit!
Schönheit-Wahrheit, Wahrheit-Schönheit,
Nektar-Einssein deine Göttlichkeit –
Vollkommenheits-Schrei, Vollkommenheits-Seele,
Vollkommenheits-Lächeln, Vollkommenheits-Ziel.
Komponist-Prinz, Dirigent-König,
Welt-Diener-Kaiser im Kosmos-Ring.
Sri Chinmoy vertonte auch ein paar Zitate von Leonard Bernstein:
Music is something terribly special. It does not have to pass through the censor of the brain
before it can reach the heart; it goes directly to the heart.
Übersetzung
Musik ist etwas furchtbar Besonderes. Sie muss nicht durch die Zensur des Gehirns bevor sie das Herz erreichen kann; sie geht direkt zum Herzen.
[Worte von Leonard Bernstein, komponiert von Sri Chinmoy am 10. August 1986]
Künstler: Sri Chinmoy
Name: Compassion-Sun Leonard Bernstein Plays Through Sri Chinmoy Flames
Erscheinungsjahr: 1991, 1994 (MC)
Dauer: 0:09:37
Danksagung: Sri Chinmoy
Seite erstellt: Ashish Zubaty / Tejvan Pettinger
Format: Advanced Audio Coding